Montag, 26. November 2018

Kirschkiste

Hui, einige Zeit lang Funkstille hier...

  In der Zwischenzeit wurde nun endlich ein Großprojekt abgeschlossen. Da Klein-Mitbewohnerin des nachts doch ab und an nochmal zu Mama und Papa kuscheln kommt, musste endlich mal ein größeres Bett her (bisher nur 1,40 m breit).

  Da sollte sich in der Garage doch was schreinern lassen?! Was die Sache aufwändig macht, ist die Idee des Mitbewohners, dass das Bett ohne Werkzeug zerlegt werden kann. Für solch ein „Steckbett“ fiel unsere Holzauswahl im Holzfachhandel auf Kirschbaum. Mit den lieferbaren Maßen wurde folgender Plan (Bild links) für ein 1,80 m breites Doppelbett erdacht und die Leimholzplatte (420x80xcm) in einer Schreinerei entsprechend zusägen lassen (Bild rechts).

  Für die Pfosten wurden sechs 50 cm lange und zwei 76 cm lange (für die längeren Rückseiten der Kopfteil-Pfosten – dazu später mehr) mit der Oberfräse bearbeitet. Jeweils wurden 20x4 cm ausgefräst, in die sich später Seiten- bzw. Kopf- und Fußteil einfügen (Bild links).
  Aus Seiten-, Kopf- und Fußteilen wurden 10x4 cm derart ausgefräst, dass die Teile sich genau ineinander stecken lassen (Bild rechts). Für alle Teile wurde der Seitenanschlag der Oberfräse auf 4 cm eingestellt, sodass sich später ein glatter Abschluss zwischen Pfosten und Seiten-/Kopf-/Fußteilen ergibt.

  Jeweils eine Zarge eines Pfostenteils wurde mit der Handkreissäge auf 5 cm Länge gestutzt. Dies ergibt am Ende die Auflage für die Lattenroste. Zusammen mit einem 30 cm langen Teil wurden jeweils zwei ausgefräste Teile mit Holzdübeln zu einem fertigen Pfosten zusammengeleimt.

  Zwischendurch immer mal wieder kontrollieren, ob auch alles passt!

  An den Seitenteilen wurden Stollen aus Buche (hierfür reichte das Kirschholz nicht mehr aus) mit Holzleim und -dübeln angebracht, sodass die Auflagefläche für die Lattenroste 5 cm über der Unterkante entsteht. Diese schließt an den Pfosten also bündig mit den auf 5 cm gekürzten Teilen ab. Mir fällt gerade auf, dass ich davon gar kein Bild habe – man kann es auf dem Bild des aufgebauten Bettgestells (siehe unten) erahnen.
  Mit einem Abrundfräskopf (Durchmesser 6 mm) wurden alle Kanten abgerundet. An einem Pfosten sieht man hier, wie sehr das das Endresultat beeinflusst (Bild links).
  Für die Endbearbeitung wurde alles zweimal mit Hartwachsölbehandelt. Erst dadurch kommt der typische rötliche Farbton des Kirschholzes richtig zur Geltung (Bild Mitte).
  Im Bild rechts sieht man das Mittelteil (ebenfalls aus Buche), auf dem die zwei 90 cm breiten Lattenroste in der Mitte des Bettes aufliegen werden. Eine Stütze aus Kirschholz wird mittig mit Holzdübeln und Leim angebracht und sorgt für Stabilität.

  Hier kamen nun (leider) doch noch ein paar Schrauben ins Spiel. Je ein Winkel wurde an Kopf- und Fußteil mittig angeschraubt. Keine Sorge, der Auf-/Abbau des Bettes bleibt werkzeugfrei! Je drei Löcher in der Auflagefläche der Winkel wurden mit einem Metallbohrer auf 8,5 mm erweitert, in die sich drei 8 mm Holzdübel einfügen, welche in das Mittelteil geleimt wurden (Bild links).
  Wer sich jetzt fragt, "warum waren eigentlich diese zwei Teile für die Kopfteil-Pfosten länger?", bekommt hier die Antwort. Das Kopfteil soll höher werden. Dazu wurde das 20 cm breite Brett (wieder mit Dübeln und Leim) um ein 30 cm breites Brett “erweitert“. Zwei 12x12 cm große Zwischenstücke sorgen für eine optische Auflockerung. Und nun (fast) fertig aufgebaut kann sich das doch schon sehen lassen (Bild rechts).

  Ein bisschen Extraarbeit durfte es dann auch noch sein: Optional kann an der Rückseite des Kopfteils ein weiteres Brett als Ablagefläche „angesteckt“ werden. Dazu wurden aus zwei Reststücken und jeweils vier Dübeln die lustigen Kerlchen auf dem linken Bild zurechtgesägt/-fräst und in Höhe der längeren Kopfpfostenrückseiten (ein gutes Wort für Galgenmännchen!) an das Kopfteil angebracht. Aus dem letzten verbliebenen Brett wurden entsprechende Aussparungen gefräst (Bild Mitte). Beim Einsetzen des gesamten Kopfteils in die Pfosten kann das Ablagebrett von unten in die Halterungen geschoben werden. Es wird dann durch die Auflage auf den Pfostenrückseiten gehalten (Bild rechts).